Kulturhaus bebt beim dritten Doppelkonzert

Zwei hervorragende Bands und ein aktives Publikum machten das Bürgerstiftungskonzert 2015 zu einem ganz besonderen Erlebnis.


„Das wird ein magischer Abend“ sagte Jutta Werbelow von den Nachtigallen zu Beginn des 3. Bürgerstiftungskonzerts. Sie hatte recht, die knapp 150 Gäste bestätigten das zweieinhalb Stunden später begeistert.

Dieses Mal hatten die Nachtigallen das Huub Dutch Duo eingeladen – eine hervorragende Kombination, denn so kamen die Gäste in den Genuss eines höchst breiten und abwechslungsreichen Repertoires aus Rock, Pop, Blues, Jazz, Chansons und vielem mehr.

Jutta Werbelow erinnerte sich offensichtlich gut an das Vorjahr, als das Publikum bei „Yellow Submarine“ souverän als Background-Chor mitmachte, so dass dieses Lied ziemlich früh am Abend gemeinsam intoniert wurde.

Das Wäscheleinophon

Huub Dutch zeigte sich davon tief beeindruckt und integrierte die Gäste ebenfalls bei mehreren Liedern, z.B. bei seiner Hommage an sein Instrument, das Wäscheleinophon: „Mein großer schwarzer Kübel steht draußen vor der Tür, hollari, hollari, hollaro …Bist du mal verstimmt, geb ich dir meinen Kübel und der swingt, swingt, swingt“ (Melodie von „Mein kleiner grüner Kaktus“).
Zwischendurch plauderte er charmant mit niederländischem Akzent und führte die Anwesenden in einem Kurzkurs in die Grundlagen seiner Muttersprache ein. „Oh, das Publikum singt nicht nur gern, es ist auch intelligent.“

Ein Höhepunkt des Abends war zweifellos „Max und Moritz got the Blues“. Nach ernsthafter Forschung in der deutschen Literatur sei Huub auf den deutschen „Dabbelju Busch“ gestoßen. Zusammen mit Pianist, Komponist und Texter Chris Oettinger vertonte er die Streiche der Lausbuben, von denen zwei dargeboten wurden. Ein weiterer Höhepunkt war „Something stupid“ im Duett mit Jutta Werbelow.

Aktives Publikum

Am allerbesten, so die einhellige Meinung aller Anwesenden, war das gemeinsame Abschlusslied.
Nach einem kurzen Probelauf („Das Publikum ist wirklich sehr intelligent!“) verteilte Huub unzählige Rassel- und Klapperinstrumente in teils abenteuer­lichen Formen, und dann ging es los in bester lateinamerikanischer Ausgelassenheit zu einem heißen Merengue-Rhythmus. Der Saal bebte, als die fünf Bandmitglieder loslegten und alle Gäste klapperten, klatschten und an den richtigen Stellen „Bananas!“ oder „Ayie!“ riefen.

Ein Gast schrieb gleich am nächsten Morgen: „Es war so ein wunderbares Konzert gestern und wieder so liebevoll ausgerichtet – vielen Dank. Auch meine Schwester und mein Sohn fanden es supertoll!“

Begrüßung

Der mittlerweile kleinen Tradition folgend, verzichten die beiden Bands auf einen Großteil ihrer Gage, um die „Direkte Hilfe“ der Bürgerstiftung zu unterstützen.

Dabei geht es um kurzfristige finanzielle Unterstützung von Menschen, die unvermittelt in eine akute Notlage geraten sind, z.B. wenn bei einer Familie, die von Monat zu Monat gerade so mit ihrem kleinen Verdienst auskommt, die Waschmaschine kaputt geht, oder wenn aufgrund einer sehr geringen Rente die Stromnachzahlung nicht auf einmal beglichen werden kann.

Die Anzahl solcher und ähnlicher Fälle war 2014 so hoch wie noch nie, und auch die Summe aller gezahlten Beträge erreichte einen Höchststand.
Wie Dr. Gradl vom Vorstand der Bürgerstiftung sagte: „Auch wenn wir meist mit recht kleinen Zuschüssen eine große Wirkung erzielen, brauchen wir doch Spenden­einnahmen, um die steigende Armut in der Bevölkerung Wieslochs lindern zu können.

Wir danken deshalb den Nachtigallen und dem Huub Dutch Duo ganz herzlich, dass sie mit ihrem Konzert unsere Arbeit unterstützen.“

Leckereien vom Hohenhardter 7 e.V.

Vor dem Konzert und in der Pause sorgten die Ehrenamtlichen des Hohenhardter 7 e.V. aus Schatthausen für das leibliche Wohl der Gäste.
Die Einnahmen aus dieser Bewirtung fließen in die Restaurierung des Dorfgemeinschaftshauses Schatthausen, der sich der Verein widmet.

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