Auf landwirtschaftlichen Flächen wird artenreiches, zertifiziertes Saatgut ausgebracht und über 3-4 Jahre extensiv bewirtschaftet. Das Saatgut wird von der Bürgerstiftung Wiesloch gestellt. Die Landwirte führen die Einsaat auf ihren Flächen durch, sie erhalten dafür und für den Ertragsausfall eine jährliche Entschädigung. Dies ist geregelt in einem Vertrag, der zunächst auf 3 Jahre angelegt ist und im beiderseitigen Einvernehmen um ein weiteres Jahr verlängert werden kann. Für die Ausgestaltung des Vertrags wurden Erfahrungen der „elobau Stiftung“ zugrunde gelegt.
Allen Landwirten im Wirkungsbereich der Bürgerstiftung Wiesloch wurden Verträge angeboten, derzeit sind 3,5 ha Fläche unter Vertrag. Auch extensive Flächen angrenzend an Schulen wurden in dem Zuge von der Stadt mit dem Saatgut der Stiftung eingesät.
Ein Kindergarten hat ebenfalls Interesse an der Zusammenarbeit geäußert. Durch Großspenden von Seiten der Rotarier und des örtlichen Naturschutzbunds konnten die Projektkosten auf mehrere Schultern verteilt werden.
Auf Tafeln an den Feldern soll ab dem 2. Jahr für Passanten deutlich gemacht werden, worin der ökologische Nutzen dieser Flächen besteht und wer die beteiligten Akteure im Projekt sind (Stiftung, Bewirtschafter, Spender). Mit den Spendern und der Öffentlichkeit sollen ab dem 2. Jahr auch Exkursionen zu den Flächen angeboten werden.
Mit diesem Projekt sollen drei Ziele erreicht werden:
- Der Nutzen für unsere Ortschaften besteht ganz konkret in einem Beitrag gegen das Insektensterben: mehrere Hektar Fläche werden über mehrere Jahre insektenfreundlich bewirtschaftet. Dadurch entsteht Lebensraum und Nahrungsgrundlage für Insekten und damit auch neue Ressourcen für Tiergruppen, die auf Insekten als Nahrungsquelle angewiesen sind, z. B. Vögel, Reptilien und Fledermäuse. Die Böden bauen während der mehrjährigen Projektdauer Humus auf, Spaziergänger genießen den erfreulichen Anblick.
- Für die Entwicklung der Stiftung liegt die Bedeutung darin, ein relevantes gesellschaftliches Problem anzugehen, mit den Landwirten neue Projektpartner zu gewinnen und auch neue Spenderschichten zu erreichen. Mit Tafeln und Exkursionen wird zudem eine hohe Wirkung in der Öffentlichkeit erreicht.
- Aufgrund der einfachen Projektstruktur ist es vergleichsweise gut möglich, das Projekt auf andere Stiftungen und Orte zu übertragen. Der zugrunde liegende Vertrag kann interessierten Stiftungen zur Verfügung gestellt werden, ebenso die Bezugsquelle für das Saatgut.