Die Lesepatinnen und -paten staunten nicht schlecht über die Einladung zur Kurzschulung „Wie kann die Künstliche Intelligenz uns bei unseren Patenstunden unterstützen?“ Ihnen war der Begriff „Künstliche Intelligenz“ zwar durchaus bekannt, doch dass sich diese technische Entwicklung auch für ihre Patenstunden nutzen lässt, konnten sie sich kaum vorstellen.
Für Teamleiterin Rosemarie Stindl ist wichtig, mit den Angeboten der Bürgerstiftung am Puls der Zeit zu sein. Zusammen mit Lesepatin Ulrike Zapf-Biele konzipierte sie die Schulung. Diese enthielt neben allgemeinen Informationen zu Künstlicher Intelligenz vor allem viele praktische Beispiele.
Mit sogenannten generativen Sprachmodellen kann man passgenaue Aufgaben für die Kinder erstellen oder sich zumindest Anregungen holen. Als Einsatzmöglichkeiten der KI für die Lesepatenschaften sind denkbar: Inspirationen für die Stundendurchführung, Erstellung von Aufgaben in unterschiedlichen Formaten (z.B. Quiz, Lückentext, Multiple-Choice-Aufgaben, Wortschatzübungen), Übungen/Texte mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden oder Umformulierungen und Anpassung eigener Texte für das gewünschte Leseniveau. Die beiden Referentinnen zeigten konkrete Beispiele. So lieferte die KI ein Wörterspiel für 8-Jährige, das mit einem Würfel gespielt wird und einen bestimmten Wortschatz festigt. Dann erstellte sie eine Fußballgeschichte, in der besonders viele Begriffe mit „d“ und „b“ vorkamen; damit können die Kinder nun diese für sie schwierigen Buchstaben trainieren. Auch kindgerechte Interpretationen von Texten sind möglich und helfen, den Kindern schwierige Themen, z.B. Demokratie, altersangepasst nahe zu bringen.
Am Ende der Schulung herrschte Aufbruchstimmung: „Jetzt habe ich die Angst vor solchen Tools verloren,“ hieß es, und „Das probiere ich jetzt gleich mal aus.“ Als schönen Nebeneffekt betrachteten die Anwesenden, dass man die neuen Erkenntnisse auch außerhalb der Patenschaft verwenden kann – bei der Bürgerstiftung lerne man eben auch etwas fürs Leben.