„Ungewöhnliche Gelegenheiten“ warten auf Entdeckung

Rhein-Neckar-Zeitung, 13.05.2008

Bürgerstiftung Wiesloch lädt am 14. Juni zu einer besonderen Auktion ein – Bürger können Gelegenheiten ersteigern – Erlös für Stiftung

Wiesloch. (oé) Die Bürgerstiftung Wiesloch hat ein ehrgeiziges Ziel. Bis zum Jahr 2010 will sie 100 000 Euro an neuen Stiftungsmitteln einwerben. Würde diese Summe erreicht, dann wäre dies das optimale Ergebnis für die Aktion „Aus eins mach zwei“, in der sich namhafte Unternehmen der Region verpflichtet haben, jeden gespendeten Euro bis zu einer Gesamtsumme von 100 000 Euro zu verdoppeln. Gelingt es also, in den drei Jahren 100 000 Euro zu sammeln, dann machendie Unternehmen daraus 200 000 Euro.
Damit würde das inzwischen auf 210 000 Euro angewachsene Stiftungskapital der Bürgerstiftung glatt verdoppelt. Und das ist auch notwendig. Denn die Bürgerstiftung Wiesloch hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit den Zinserlösen ihres Stiftungskapitals in der Weinstadt soziale Projekte zu fördern, bedürftigen Menschen zu helfen, aber auch etwas für Bildung und Naturschutz zu tun. Je größer das Stiftungskapital ist, umso höher sind die Zinserlöse und umso mehr Hilfe kann geleistet werden.

Um das gesteckte Ziel zu erreichen, bis 2010 jährlich rund 33 000 Euro zu sammeln und so die anvisierten 100 000 Euro zu erreichen, braucht es nicht nur großzügige Spender, sondern auch kreative Ideen. Und da wartet die Bürgerstiftung Wiesloch jetzt mit einer ganz außergewöhnlichen Aktion auf: mit der Versteigerung „ungewöhnlicher Gelegenheiten“ – etwa ein Essen, bei dem Wieslochs OB Franz Schaidhammer Koch und Kellner in einem ist; oder eine CD-Aufnahme, bei der man mit der Nachtigallen-Sängerin Jutta Werbelow im Duett singen kann; oder auch eine Radladerfahrt im Steinbruch, zu der die Kalkwerke Hessler einladen. Wer Lust hat, kann den Redakteuren der Wieslocher RNZ-Lokalredaktion einen Tag lang beim Zeitungsmachen über die Schulter schauen oder seine Geburtstagsparty im neuen Wieslocher Freibad feiern.

Insgesamt 13 solcher interessanten Gelegenheiten können ersteigert werden, das Angebot gilt für jung und alt, aber auch für Firmen. Warum also nicht einmal das Betriebsfest im Luxor-Filmpalast feiern, der Kinosaal und Wunschfilm zur Verfügung stellt? Oder warum sollten die Großeltern ihrem Enkel nicht ein Konzertabend samt Backstage-Gespräch mit den „Busters“ spendieren? Die Auswahl kennt kaum Grenzen: von den zwei VIP-Karten für ein Heimspiel von 1899 Hoffenheim oder der Adler Mannheim bis hin zum Studio-Besuch im Rhein-Neckar-Fernsehen.

Entsprechend begeistert sind der Bürgerstiftungs-Vorsitzende Michael Sieber und seine Vorstandskollegin Rosemarie Stindl über die Offenheit und Großzügigkeit der Gelegenheits-Stifter. Dass sie so schnell mitwirkungsbereit waren und so ausgefallene Ideen einbrachten, ist für Michael Sieber „eine unglaubliche Geschichte“ und Grund für ein „großes Dankeschön“, wie er und Rosemarie Stindl unisono betonen. Letztere hat die Versteigerungsidee übrigens von einer Tagung mitgebracht, in der Bürgerstiftungen ihre Ideen austauschten (es war die Bürgerstiftung Jena, welche die Versteigerung ungewöhnlicher Gelegenheiten bereits mit Erfolg praktiziert hat).

In Wiesloch wird die Versteigerung am Samstag, 14. Juni, von 14 bis 15 Uhr stattfinden. Wieslochs Erste Bürgermeisterin Ursula Hänsch wird dabei die Rolle des Auktionators spielen, den Rahmen für die Aktion gibt der „Tag der offenen Tür“ beim Kinderschutzbund in der Westlichen Zufahrt 2 bis 12 (Einfahrt des PZN) ab. Auch dies hat seinen guten Grund. Denn in seinem neuen Domizil (unweit des Hospizes Agape) eröffnet der Kinderschutzbund am 19. Mai auch seine neue Kinderkleiderstube, der die Bürgerstiftung eine Anschubfinanzierung von 5000 Euro gewährt hat – dies ganz im Sinne des Schwerpunktthemas, das sich die Bürgerstiftung für 2008 gewählt hat: nämlich „Kinder in Wiesloch“.
Info: Über die „ungewöhnlichen Gelegenheiten“, die versteigert werden, und über die jeweiligen Mindestgebote erfährt man mehr unter der Homepage www.buergerstiftung-wiesloch.de; außerdem gibt die Bürgerstiftung Wiesloch dazu auch ein Faltblatt heraus.

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