Rhein-Neckar-Zeitung, 09.12.2006
Projekt „Wieslocher LesArt“ will Bürgerstiftung unterstützen – Im April 2007 soll die Aktion starten
Wiesloch. (pen) „Frauen, die lesen, sind gefährlich“ – lautet der Titel eines Buchs, das Michael Sieber zur Pressekonferenz mitbrachte. Natürlich fürchtet sich der ehemalige Staatssekretär nicht vor lesenden Frauen – ganz im Gegenteil: Lesende Frauen, und selbstverständlich auch Männer und Kinder, sind ihm willkommen, bilden sie doch den Ausgangspunkt für das neue Kulturprojekt „Wieslocher LesArt“, das sich auf vielfältige Weise mit dem Thema Literatur und Kunst auseinandersetzt. In dem erwähnten Buch sind dieWerke berühmter Maler abgebildet, die Frauen beim Lesen gemalt und gezeichnet haben. Von diesen Bildern sollen Poster gedruckt und verkauft werden. Die Rechte dazu werden vorher erworben. Der Erlös ist zur Unterstützung der neuen Bürgerstiftung gedacht, deren Vorsitzender Michael Sieber ist. Die „Wieslocher LesArt“ soll in der Zeit von 14. bis 29. April 2007 in der Weinstadt stattfinden.
Initiator des Kulturprojekts ist Wolfgang Widder, der durch seine Lese-Aktionen „2 lesen 1“ und „1 Buch im Dreieck“ schon Erfahrung auf diesem Gebiet gesammelt hat. „Auch dieses Mal soll ein Reigen von Veranstaltungen aller Art entstehen, die möglichst viele Menschen aller Generationen ansprechen und die nicht zuletzt großenteils von Wieslocher Kultur-Aktiven gestaltet werden“, erklärt er. Anders als die beiden genannten Projekte beschränkt sich die „Wieslocher LesArt“ allerdings auf Wiesloch. Das hat seinen Grund darin, dass die Anfang dieses Jahres gegründete Bürgerstiftung durch das Projekt begünstigt werden soll.
„Mir gefällt die Idee von Herrn Widder, weil sie das Nützliche mit dem Schönen verbindet“, so Michael Sieber. In Wiesloch sei viel kreatives Potenzial vorhanden, das so entschlüsselt werde. Außerdem diene das Projekt auch dazu, die Bürgerstiftung populärer zu machen. Geld soll unter anderem über den Verkauf von Postern eingenommen werden. Die Poster bekannter Künstler werden von Optik-Billmaier, Bücher-Dörner, FloraparkWagner, Hessel-Apotheke, Bäckerei Rutz, Schuh-Wolf und vom Beruflichen Trainingszentrum (BTZ) in der Lempenseite zugunsten der Bürgerstiftung verkauft. Jedes dieser Poster zeigt eine künstlerische Darstellung des Lesens. In jedem Unternehmen wird jeweils ein anderes Bild erhältlich sein. „Als Buchhändler bin ich natürlich von dem Projekt begeistert“, erklärt Uwe Dörner. Wie man durch kleine Beiträge viel bewirken könne, zeige ja auch die RNZ mit ihrer Theater-Aktion.
Für das Wieslocher Projekt „LesArt“ werden außer den Postern aus dem Buch auch noch Bilder versteigert, die sechs Künstler aus der Region zur Verfügung stellen. Die Stadt Wiesloch unterstütze das Kulturprojekt „LesArt“, da es auch die Menschen zur Kunst führe, erklärte Manfred Kurz (Kulturamt Wiesloch). Es gehe bei dem Projekt vor allem darum, wie das Lesen in der Bildenden Kunst dargestellt wird. Lesungen wird es dabei ebenso geben wie Bildpräsentationen und vieles mehr. Ideen und Mitstreiter für das Projekt sind willkommen.
Info: Info: Am Mittwoch, 13. Dezember, um 20 Uhr findet im Alten Rathaus Wiesloch eine Informationsveranstaltung zum Projekt „Wieslocher LesArt“ statt.
Nähere Infos: Wolfgang Widder, Telefon 0 62 22/5 01 44, oder E-Mail wolfgang.widder@t-online.de.