Ein Hauch von Normalität lag in der Luft, als sich Mitte Februar 13 Rechenpaten und Rechenpatinnen zu einer Schulung trafen, die ursprünglich vor zwei Jahren hätte stattfinden sollen. Corona hatte den Verzug erzwungen, und natürlich fühlte es sich noch nicht „wirklich normal“ an wegen der Einhaltung der Hygieneregeln, doch trotzdem genossen die Anwesenden sichtlich den direkten fachlichen Austausch nach so langer Zeit.
In der Schulung gab es viele Informationen, wie man die Patenstunden noch abwechslungsreicher gestalten kann. Zusätzlich oder alternativ zur Wasserglasmethode® können nun die Patinnen und Paten bereits vorhandene Materialien (z.B. Eierschachteln, Spielkarten) einsetzen und durch einfachste Bewegungen (z.B. Klatschen, Platzierungen im Raum) ergänzen.
Referentin war Imke Brahms-Engelhorn. Sie ist selbst Rechenpatin der ersten Stunde und seit geraumer Zeit aim-Matheförderdozentin. Das, was sie während dieser Zusatzausbildung lernte, begeisterte sie dermaßen, dass sie es den anderen Patinnen und Paten weitergeben wollte. So wurde ihr Angebot für diese Schulung sehr gern von Teamleiterin Rosemarie Stindl angenommen.
Frau Brahms-Engelhorn legte zwei Schwerpunkte in der Schulung. Zunächst ging sie auf die Entwicklungsschritte der Kinder ein: Was bringen sie an Vorerfahrung mit? In welchen Phasen entstehen welche mathematischen Vorstellungen? Die Teilnehmenden erkannten an einem eindrücklichen Beispiel, welche Abstraktionsleistung ein Kind beim Erlernen von Zahlen erbringen muss: sie sollten E + F rechnen, wobei die Buchstaben für die entsprechenden Stellen der alphabetischen Reihenfolge standen. Es dauerte, bis das Ergebnis K feststand (5 + 6 = 11). Genauso empfinden Kinder anfangs beim Zahlenlernen.
Wichtig sei, so Brahms-Engelhorn, immer zu hinterfragen, welche Gedankenschritte das Kind gerade macht, wie der Rechenweg ist und wie es zu seinem Ergebnis kommt. Nur so könne man herausfinden, in welcher Phase das Kind hängengeblieben sei.
Der zweite Schwerpunkt waren konkrete Beispiele, wie das Zahlenverständnis spielerisch im wahrsten Sinn des Wortes BEGRIFFEN werden kann. Eine Vielzahl von Spielen, Schablonen, Kärtchen und anderen Materialien lagen auf dem Tisch und wurden von Frau Brahms-Engelhorn kurz erklärt. Schön wäre es gewesen, wenn man die einzelnen Spiele hätten ausprobieren können, aber leider ging das wegen der Abstandsregeln nicht.
Trotzdem zogen alle Teilnehmenden dankbar das Fazit: dieser Abend hat sich gelohnt und allen einen neuen Schub bei der Wiederaufnahme der Rechenpatenschaften nach den langen Einschränkungen gegeben.
Ein herzliches Dankeschön geht an Imke Brahms-Engelhorn, die ihr Wissen begeisternd und großzügig weitergegeben hat. Ebenso danken wir Frau Starke, die einen Raum der Maria-Sibylla-Merian-Schule zur Verfügung stellte.