Die vom Wissenschaftsladen Bonn unter Mitwirkung von drei Bürgerstiftungen umgesetzte Kampagne „Natur in graue Zonen“ wird als Projekt der „UN-Dekade Biologische Vielfalt“ ausgezeichnet.
Während der Pflanzaktion am Jugendzentrum Wiesloch und im Beisein von Landtagsabgeordneter, Dr. Kai Schmidt-Eisenlohr und Werner Phillip als Vertreter des Oberbürgermeisters (siehe entspr. Bericht auf dieser Seite) überreichte Michaela Shields, Projektmitarbeiterin für „Natur in graue Zonen“ im Wissenschaftsladen Bonn e.V. (WILA Bonn) den Vertreterinnen der Bürgerstiftung Wiesloch eine Plakette und einen bunten „Vielfalt-Baum“ aus Holz als Symbole der Auszeichnung.
Die Ehrung wird an Projekte verliehen, die sich in nachahmenswerter Weise für die Erhaltung der biologischen Vielfalt einsetzen. Die Kampagne „Natur in graue Zonen“ erfüllt die UN-Dekade-Kriterien, denn ihr Ziel ist es, in den Pilotstädten Duisburg, Erfurt und Wiesloch innenstädtische Gewerbeflächen zu entsiegeln und sie naturnah zu begrünen.
Städte grüner, lebenswerter und attraktiver zu machen, dafür setzt sich das Projekt „Natur in graue Zonen“ ein. Noch bis Frühjahr 2016 unterstützt der WILA Bonn Unternehmen in den drei Pilotkommunen bei der Planung und Umsetzung naturnaher Gestaltung ihrer Gewerbeflächen. Doch dafür müssen die Firmen etwas leisten: Sie verpflichten sich dazu, zumindest kleine Flächen zu entsiegeln. Das können Eingangs-, Pausen- oder Parkplatzbereiche sein. So sind bisher auf Firmengeländen Trockenmauern, Wildstaudenbeete, Wandbegrünungen, Feuchtbiotope und – wo es passt – auch wertvolle Totholzbereiche und Blumenkräuterrasen entstanden.
Diese „Grünen Visitenkarten“ führen zu einer Attraktivitätssteigerung von Firmenflächen und bedeuten auch einen ökologischen, klimatischen und ästhetischen Mehrwert für die Kommunen und Bürger/innen.
„Obwohl Wiesloch die kleinste Stadt im Pilottrio ist, sind die bisherige Rückmeldung der Unternehmen sowie die sehr unterschiedlichen Umsetzungen überaus positiv“, sagte die Projektleiterin Michaela Shields vom WILA Bonn. Die bisher bepflanzten Flächen seien nicht nur besondere Hingucker, sondern würden dazu beitragen, die ganze Stadt lebenswerter zu machen.
„Mit diesem vorbildlichen Projekt wird ein bedeutendes Zeichen für das Engagement für die biologische Vielfalt in Deutschland gesetzt“, so die Juror/innen des UN-Dekade-Wettbewerbs.
Die Auszeichnung zum UN-Dekade-Projekt findet im Rahmen der Aktivitäten zur UN-Dekade Biologische Vielfalt statt, die von den Vereinten Nationen für den Zeitraum von 2011 bis 2020 ausgerufen wurde. Ziel der internationalen Dekade ist es, den weltweiten Rückgang der biologischen Vielfalt aufzuhalten. Die Auszeichnung dient als Qualitätssiegel und macht „Natur in graue Zonen“ zu einem Teil der weltweiten Strategie zum Erhalt der lebendigen Vielfalt. Das Projekt wird gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit sowie mit Mitteln der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW und der Stiftung Lebendige Stadt.