Erfahrungsaustausch zwischen Lesepatinnen und Lehrerinnen an der Merian-Grundschule bestätigt Erfolg des Projekts
„Lesen ist ein grenzenloses Abenteuer der Kindheit“, sagte Astrid Lindgren. Mittlerweile gehen jede Woche 18 kleine „Buchstabenfüchse“ auf Abenteuertour in Geschichten und Büchern. Sie werden dabei von den 10 Lesepatinnen der Bürgerstiftung Wiesloch begleitet.
Das Lesepatenprojekt wird seit November 2008 in den beiden Kernstadtgrundschulen für die Klassenstufen 1 und 2 durchgeführt. Kürzlich trafen sich die Lesepatinnen und betroffenen Lehrerinnen der Merianschule zu einem Erfahrungsaustausch. Dabei wurde von beiden Seiten bestätigt: Vorlesen und Lesen ist ein Prozess mit großer persönlicher und gesellschaftlicher Wirkung. Es macht Spaß, regt die Phantasie an, macht neugierig, fördert die Sprachentwicklung und Bildung, erleichtert zwischenmenschliche Beziehungen und kann ein Baustein zur Integration sein.
Mit Kindern zu lesen heißt, ihre schlafende Phantasie zu wecken und damit ihre Sprachkünste. Wenn man mit Kindern liest, mit ihnen auf Entdeckungsreise in Büchern geht und sich mit ihnen ernsthaft darüber unterhält, entwickelt man ihre Kommunikationsfähigkeit. Sie erlernen dabei die elementaren Grundlagen dafür, Informationen zu finden, Argumente zu formulieren, anderen zuzuhören und Gehörtes wirklich zu verstehen.
Die anwesenden Lehrerinnen berichteten, dass sie bei den Kindern schon deutliche Fortschritte sehen. Die Kinder beteiligen sich aktiver am Unterricht, sie lesen selbstbewusster vor der Klasse und sie sind motivierter, selbst zu lesen und etwas herauszufinden. „Wir sind sehr dankbar, dass die Lesepatinnen so engagiert mit unseren Kindern arbeiten, und dass die Bürgerstiftung dieses wunderbare Projekt ins Leben gerufen hat“, so Herr Kolb, Rektor der Merianschule.
Die Lesepatinnen freuen sich, dass ihre Arbeit mit den Kindern bereits Früchte zeigt. Ihren Worten zufolge machen ihnen die Patenstunden sehr viel Freude und sie erfahren große Zuneigung und Dankbarkeit von den Kindern. So sagte eine Patin: „Es tut so gut, zur Begrüßung und zum Abschied herzlich umarmt zu werden.“ Eine andere Patin ist nach wie vor begeistert, dass „ihr Buchstabenfuchs“ jedes Mal fröhlich auf sie zu gehüpft kommt und es kaum erwarten kann zu sehen, was die Patin für die Stunde vorbereitet hat. Natürlich wird die bange Frage, „Du kommst doch nächste Woche wieder?“ dann überaus gern bejaht.
Alle Anwesenden sprachen sich nach dem Erfahrungsaustausch dafür aus, die Lesepatenschaften im neuen Schuljahr weiter zu führen und möglichst noch auszuweiten, da es in den Klassen 1 bereits Interessenten für Patenstunden gebe. Die Lesepatinnen und Frau Stindl, Vorstandsmitglied in der Bürgerstiftung Wiesloch, sagten die Fortführung zu. Allerdings gibt es für eine Ausweitung zur Zeit keine Kapazitäten.
Deswegen wäre es schön, wenn noch weitere Bürgerinnen und Bürger Lesepatenschaften übernehmen könnten. Info unter Tel. 06222-50082