Rückblick zum Tag der Stiftungen: in 7 Jahren holten wir über 180.000 Euro Fördermittel nach Wiesloch. Allein 2014 kamen über 40 % unserer Einnahmen von anderen Stiftungen, von Bundes- und Landesministerien, von Unternehmen außerhalb Wieslochs.
Folgende Mitteilung ging an die örtliche Presse:
Den bundesweiten Tag der Stiftungen am 1. Oktober nimmt die Bürgerstiftung Wiesloch zum Anlass, darüber zu informieren, wie sie sich seit 2009 intensiv und erfolgreich um Fördermittel aus Ausschreibungen und Wettbewerben sowie von anderen Stiftungen, Bundes- und Landesministerien, Organisationen und Industrie bemüht.
Im Jahr 2009 bewarb sich die Bürgerstiftung Wiesloch zum ersten Mal für eine Förderung, und zwar mit dem Klimaschutzprojekt „Zehn Haushalte machen Ernst“. Der Förderbetrag von 5.000 € legte den Grundstein für weitere Bewerbungen um Fördermittel. Wolfgang Lehner, im Stiftungsvorstand für die Finanzen zuständig, zieht nicht ohne Stolz folgende Bilanz: „Insgesamt haben wir in den vergangenen sieben Jahren über 180.000 € externe Mittel nach Wiesloch geholt und hier ausgegeben, d.h. es geht um Geld, das ohne unseren Einsatz nicht nach Wiesloch gekommen wäre. Wir haben den Spendenkuchen für gemeinnützige Aufgaben und Institutionen hier in Wiesloch also deutlich vergrößert.“
Ohne Fleiß kein Preis
Die Akquise solcher Fördergelder erfolgt durch die Teilnahme an Ausschreibungen, die zum Teil einen recht großen Aufwand an Vorarbeit erfordern. Es gibt Förderungen, die mit der Auszahlung des Betrags abgeschlossen sind. Es gibt aber auch Förderprogramme; die weiteren zeitlichen/buchhalterischen Aufwand verlangen: sie fordern kontinuierliche Dokumentation und Teilnahme an Austauschtreffen, Fachtagungen, Präsentationen usw. während der meist zwei Jahre dauernden Projekt-/Förderphase.
Die externen Förderungen haben manche Bürgerstiftungsangebote erst möglich gemacht (z.B. Mein Hund – Dein Freund oder HipHop Wiesloch), andere Angebote (z.B. Lese- und Rechenpatenschaften, Pluspunkt Alter) wurden längerfristig gesichert. Wieder andere hätten ohne Fördergelder einen deutlich geringeren Umfang gehabt (z.B. Klimaschutz macht Schule, Internet-Forum „Leben in Wiesloch“).
Einsatz für Wieslocher Institutionen
Ein Großteil der Förderungen war, so Rosemarie Stindl vom Stiftungsvorstand, „für unsere eigenen Angebote, aber etliche haben wir direkt an Wieslocher Institutionen weitergegeben oder wir haben eine direkte Förderung dieser Institutionen vermittelt. Als Beispiele seien das Netzwerk Asyl genannt und mehrere Kindergärten. Letztere konnten wir damals nicht bei Sprachförderungs- und Bewegungsangeboten finanziell unterstützen, aber wir vermittelten Hilfen durch die J.-Siebeneicher-Stiftung sowie den Rotary Club und den Lions Club.“
Die externen Förderungen sind zu 95 % zweckgebunden für die Maßnahme, mit der sich die Bürgerstiftung beworben hat. Aber das gebe der Stiftung, laut Wolfgang Lehner, die Möglichkeit, Erträge aus dem Stiftungskapital für jene Maßnahmen zu verwenden, die keine gezielten Spenden bekommen, wie Direkte Unterstützung oder betriebliche Ausgaben für beispielsweise die Produktion des Jahresberichts.
Förderungen unterschiedlichster Ausprägung
Von bisher insgesamt 45 Bewerbungen bei Ausschreibungen waren 26 erfolgreich und führten zu externen Fördermitteln. Darunter waren einmalige Beträge von 400 € bis 25.000 € sowie mehrjährige Förderungen von bis zu 34.000 € über drei Jahre. Hinzu kommen Sachmittel wie Tablet-Computer für Seniorenschulungen, Laptops für die Sprachkurse für Asylbewerber und die Pflanzkonzepte und Pflanzungen im Rahmen von „Natur in graue Zonen“. Das sei laut R. Stindl überdies ein besonderer Fall, denn hier wurde die Bürgerstiftung gar nicht selbst aktiv, sondern sie wurde mit der Bitte um Vermittlung und Vor-Ort-Präsenz vom Projektträger Wissenschaftsladen Bonn gezielt angesprochen.
Annegret Sonnenberg, Vorstandsvorsitzende der Bürgerstiftung, ergänzt, dass zu diesen externen Förderungen natürlich die Spenden und Zustiftungen von Wieslocher Bürgerinnen und Bürgern sowie Wieslocher Unternehmen hinzukämen, die sozusagen vor ihrer Haustür gute, sinnvolle Angebote finanziell unterstützen möchten. Für sie sei vor allem wichtig, dass ihr Geld erstens in Wiesloch für Gutes eingesetzt werde und zweitens vollumfänglich in die Projekte und nicht in einen großen Verwaltungsapparat fließe. Denn alle Stiftungsgremien würden ehrenamtlich arbeiten und die Wirtschaftsprüfung der Abschlüsse u. ä. pro bono erfolgen. Besonders erwähnenswert seien hier, so A. Sonnenberg weiter, die Matching Funds, mit denen sich verschiedene Firmen mit längerfristigen Förderungen einbringen.
Unser wichtigstes Gut
Edeltraut Schuckert und Johann Gradl, beide ebenfalls im Bürgerstiftungsvorstand, fügen hinzu: „All diese finanziellen Förderungen würden jedoch ohne unser wichtigstes Kapital, die ehrenamtlich Engagierten, ins Leere laufen. Alle unsere Angebote, Maßnahmen und Aktionen sind nur durch den Einsatz von weit über 200 Ehrenamtlichen möglich. Sie alle tragen dazu bei, dass Wiesloch immer wieder ein Stück lebenswerter wird.“
Mehr Info zum Tag der Stiftungen hier.