Am 8.4.2015 wurde ein Pachtvertrag zwischen der Stadt Wiesloch und der Bürgerstiftung Wiesloch unterzeichnet. Gegenstand der Vereinbarung ist das 1.000 qm große Grundstück zwischen Friedhof und Schwimmbad, auf dem mit viel Einsatz und Herzblut die „Interkulturelle Gartengemeinschaft Wurzelwerk“ entstand.
Heute sind dort 66 Personen aus 10 Nationen aktiv – 38 Erwachsene sowie 28 Kinder und Jugendliche. Die Erwachsenen sind etwa je zur Hälfte mit und ohne Migrationshintergrund.
Die Anbaufläche ist unterteilt in insgesamt 52 Beete, die individuell oder gemeinschaftlich bearbeitet gepflegt werden. Ein Grundsatz lautet: „Jede/r macht so viel wie er/sie kann.“
Trotz Corona war das zu Ende gehende Jahr geradezu reich an Höhepunkten.
Er ist da!
Nachdem bereits vor längerer Zeit ein „Ansitz“ geschaffen worden war, kam „er“ nun – der Bussard! Insgesamt dreimal konnte er gesichtet werden. Auf ihm ruht die Hoffnung, dass er den Bestand an Wühlmäusen im Zaum halten möge – und das ganz ohne „Chemie“.
Brot – selbst gemacht
Im Mai des kommenden Jahres soll es so weit sein: Der Holzbackofen soll in Betrieb gehen. Die Planung dieses Vorhabens begann vor mehr als einem Jahr. Viele Fragen waren zu klären – vom Standort über die Ausführung bis hin zur Finanzierung. Die Beharrlichkeit zahlte sich aus. Der größte Teil des Weges ist zurückgelegt, ein Eröffnungsdatum steht.
Das Interesse an der Nutzung des Ofens ist groß. Der Holzbackofen unterscheidet sich jedoch in einem wesentlichen Punkt von einem gewöhnlichen Küchenofen: Man braucht viel Zeit. Das Anheizen erstreckt sich über drei Stunden, die Hitze wird dann idealerweise über den ganzen Tag hinweg genutzt, und zwar in einer festen Reihenfolge: erst Pizza, dann Brot, gefolgt von Kuchen – und schließlich Suppe.
So werden es wohl wenige, dafür aber ganz besondere Tage sein, an denen der Ofen zum Einsatz kommt.
„Mein Garten“
„Was verbinde ich mit dem Garten?“ Diese Frage stellte Vera Nitsche, Teamleiterin des Wurzelwerks, bei einem Treffen den Aktiven. Das Ergebnis wurde auf einem Flipchart festgehalten. Es zeigt sehr anschaulich, dass es um wesentlich mehr als „Gartenarbeit“ geht: Ruhe & Erholung erleben, voneinander lernen, Gemeinschaft erleben und vieles mehr.
Gerade während der Corona -Lockdowns erwies sich das „Wurzelwerk“ als wahre Oase. Dies sprach sich offenbar schnell herum, so dass die Anfragen in dieser Zeit in die Höhe schnellte
Cooking-Parties
Großer Beliebtheit erfreuen sich die unregelmäßig stattfindenden „Cooking-Parties“. Hierbei geht es um viel mehr als Kochen und Essen. Es wird musiziert, getanzt, gespielt – natürlich unter Beachtung der Abstandsregeln. Bei Kinder besonders beliebt ist das „Herstellen“ von Stockbrot.
Wurzelwerk – eine Erfolgsgeschichte
Nach gut sechseinhalb Jahren darf man mit Fug und Recht bilanzieren, dass das Wurzelwerk eine einmalige Erfolgsgeschichte darstellt. Die beiden entscheidenden Erfolgsfaktoren dafür sind wie so oft: eine gute Teamarbeit – und einzelne Personen, die mutig vorangehen. Im Fall vom „Wurzelwerk“ gebührt die Anerkennung hierfür der Teamleiterin Vera Nitsche, die mit viel Einsatz und Entschlossenheit dieses Vorhaben zu einem großen Erfolg geführt hat.