Was passiert denn so alles in einer Leseclub-Stunde? Damit sich die Eltern und Geschwister unserer Leseclub-Kinder einmal ganz ungezwungen ein Bild davon machen konnten, luden wir kurz vor Schuljahresende die Familien zu einer „Stunde der offenen Tür“ ein. Die Leseclubber selbst sollten ihren Angehörigen eine kleine Auswahl dessen zeigen, was sie in den Clubstunden machen. Mit entsprechend großem Elan bereiteten wir im Vorfeld die kleinen Präsentationen vor.
Die Aktion war erfreulich gut besucht. Freundlicherweise stellte uns die Kirchengemeinde den großen Raum im Erdgeschoss des Gemeindezentrums zur Verfügung, wo wir an mehreren Tischen verschiedene Aktivitäten nicht nur vorstellten sondern tatsächlich in kleinen Gruppen gemeinsam durchführten. So lernten die Nichtclubber Spiele wie Leseratte und Sprechhexe kennen, spielten diverse Leselerndominos, testeten beim Blitzlesen ihr Reaktionsvermögen mit Fliegenklatschen (natürlich hatten meist die Clubber die Nase vorn) oder ließen ihrer Erzählfantasie bei den Story Cubes freien Lauf. Parallel dazu stand der Leseclubraum im Untergeschoss offen.
Die Clubkinder zeigten ihre Lieblingsbücher und -spiele, größere Geschwisterkinder fingen zu lesen an, kleinere Geschwisterkinder ließen sich von den Betreuerinnen oder den Eltern vorlesen.Im normalen Betrieb wird natürlich noch viel mehr gemacht, als wir in dieser einen Stunde zeigen konnten, z.B. basteln wir hin und wieder passend zu einem Buch oder Thema, und Kreuzworträtsel und Suchsel sind so beliebt, dass sie in kaum einer Clubstunde fehlen. Trotzdem erhielten die Eltern einen guten Überblick.
Für uns Betreuerinnen war es eine lohnende Veranstaltung. Wir lernten die Eltern und Geschwister unserer Leseclubkinder kennen, konnten den Erwachsenen den Leseclub ein wenig näherbringen und in Gesprächen viele Informationen geben.Alle Gäste waren beeindruckt von unserem vielfältigen Angebot und äußerten sich begeistert über unsere Materialien, die größtenteils aus der Förderung der Stiftung Lesen stammen. Einige Familien blieben sogar die volle Stunde da. Zwei Tage später gab es noch eine besonders schöne Überraschung für uns: ein Junge kam zu Beginn einer regulären Leseclubstunde schnurstracks auf die beiden anwesenden Betreuerinnen zu, hielt ihnen eine kleine verzierte Papiertasche entgegen und rief strahlend „Das ist für euch! Von meiner Mama!“ Die Tasche enthielt für jede von uns ein kleines liebevoll verpacktes Präsent als Dankeschön für unseren ehrenamtlichen Einsatz. Wir freuten uns ganz besonders über diese schöne Geste.