Seit November 2016 gibt es die „Mal-Oase“, ein Projekt der Bürgerstiftung Wiesloch, um traumatisierte Kinder durch ein maltherapeutisches Angebot bei der Verarbeitung ihrer schlimmen Erlebnisse zu unterstützen. Bislang war die „Mal-Oase“ in der früheren Gerbersruh-Gemeinschaftsschule untergebracht. Durch den Umzug der Schule musste eine neue Räumlichkeit gefunden werden. Das Angebot kam von Karin Senn, der Schulleiterin der Albert-Schweitzer-Schule, wo ab sofort wieder gemalt werden kann.
Kinder, die durch Flucht, Trennung der Eltern oder den Verlust durch den Tod eines Elternteils traumatisiert sind haben oft Probleme, sich verbal auszudrücken. Sie ziehen sich zurück und verschließen sich der Umwelt.
Die „Mal-Oase“ ist kein Kunstunterricht im herkömmlichen Sinne. Ziel ist es, dass sich die Kinder durch das freie Malen sukzessiv öffnen und kommunikativer werden. In Kleingruppen von bis zu drei Schülerinnen oder Schülern malen sie im Stehen, was auch ein Öffnen der Körperhaltung bewirkt. Ob Pinsel, Schwamm oder die Hände, die Auswahl der Hilfsmittel bleibt ebenso wie die Auswahl der Farben und des Themas den Kindern überlassen.
Sie malen, was sie in ihrem Inneren bewegt, aber nicht nach außen dringen kann. Durch die behutsame Begleitung und Führung der Kunsttherapeuthin Angelika Senft-Rubarth ermutigt, lernen die Kinder, wieder Worte zu finden und aus der Isolation der Sprachlosigkeit herauszukommen. Dies hat auch positive Auswirkungen auf den Schulalltag, wie die Erfahrungen der vergangenen Jahre gezeigt haben.
Nachdem der Umzug abgeschlossen ist werden noch vor den Weihnachtsferien zwei Kinder der 1. Klasse in der neu eingerichteten „Mal-Oase“, bei der auch der Werklehrer Michael Hartmann Hand angelegt hatte, ihre Maltherapie beginnen.
Dank der neuen Bleibe und der großzügigen Spenden des Rotary-Clubs Schwetzingen-Kurpfalz und des Ehepaares Renate und Rüdiger Haas kann das wertvolle Projekt auch in diesem Schuljahr weitergeführt werden.