Der diesjährige Preis ging an eine Schülerin des Ottheinrich-Gymnasiums. Wir zeichnen damit eine junge Mutmacherin aus, die auf eigenen Wunsch den Preis öffentlich erhielt, um zu zeigen, dass es möglich ist, schwierige Lebenseinschnitte und psychische Belastungen zu meistern.
Der Schülerförderpreis der Bürgerstiftung Wiesloch ist ein besonderer Preis. Er wird nicht, wie das bei den anderen Preisen anlässlich der Schulentlassung ist, an den oder die Beste vergeben; er geht an Jugendliche, die es geschafft haben, trotz schwieriger Bedingungen eine Abschlussleistung zu erzielen, die – gemessen an den Voraussetzungen, so nicht zu erwarten war.
Die Preisträgerin
In diesem Jahr geht der mit 500 Euro dotierte Preis an Maria-Elena Eller. Die Abiturientin am Ottheinrich-Gymnasium erkrankte vor einigen Jahren schwer. Durch eine falsche Anfangsbehandlung und später hinzukommende tiefgreifende familiäre Veränderungen wurde ihr Leiden noch verschlimmert. Trotz der in vieler Hinsicht problematischen Situation und der emotional wie seelisch hoch belastenden Umstände gelang es Maria-Elena, das Abitur mit „gut“ zu bestehen.
Als Maria-Elena von der Entscheidung der Jury erfuhr, war ihre Freude groß. Dr. Johann Gradl, das zuständige Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung Wiesloch, war tief beeindruckt, dass Maria-Elena sich ausdrücklich wünschte, den Preis öffentlich im Rahmen der Abiturfeier entgegen zu nehmen. Dr. Gradl sagte dazu in seiner Laudatio: „Man spricht nicht über Leiden des Gemüts, der Seele, der Psyche. Betroffene fühlen sich als Verlierer, als schwache Menschen. Sie, liebe Maria-Elena, gehen offen damit um und machen damit anderen Menschen Mut, indem Sie gezeigt haben, dass es einen Weg zurück in ein normales Leben gibt.“
Die Botschaft
Dr. Gradl führte weiter aus, dass die Botschaft dieser Preisverleihung eine Botschaft der Hoffnung und des Mutmachens sei: „Für die allermeisten von uns hält das Leben viel Gutes, aber eben auch mal Herausforderungen und Schicksalsschläge bereit. Verhindern können wir das nicht. Unser Spielraum liegt einzig und allein in der Haltung, mit der wir solchen Einschnitten begegnen. Und es ist diese Haltung, die wir von Maria-Elena lernen können: Auch wenn alles zusammenzubrechen droht, sich die Hoffnung zu bewahren, den Glauben an die eigene Kraft nicht zu verlieren.“
Maria-Elena sei, so Dr. Gradl weiter, zu einem Vorbild für andere Menschen geworden, denn sie sei eine Mutmacherin. Sie zeige, dass man aus schlimmen Erfahrungen gestärkt hervorgehen und damit Anderen Kraft spenden kann.
Zahlreiche positive Äußerungen zeigten nach der Feier, dass diese Botschaft gut aufgenommen wurde. Insbesondere die Preisträgerin und ihre Eltern bedankten sich herzlich für die einfühlsame und sehr zu Herzen gehende Laudatio von Dr. Gradl.