Zu den Sommerferien 2012 entlassen wir nun schon den zweiten Jahrgang von Zahlenfüchsen in die Klasse 2.
Für viele der 30 Kinder in den ersten Klassen von Schiller- und Merian-Grundschule sowie der 13 Rechenpatinnen wird der Abschied schwer, denn die kleinen Teams haben seit Januar intensiv miteinander den Zahlenraum bis 10 erforscht, dabei viel erlebt, gestöhnt, geschwitzt, aber auch viel erzählt und gelacht.
Die Patengruppe freut sich über Verstärkung im neuen Schuljahr. Nehmen Sie dazu mit der Bürgerstiftung Kontakt auf.
Und für die meisten Kinder und Patinnen war es ein erfolgreiches halbes Jahr, denn sie haben gemeinsam die Probleme gemeistert, sie am Anfang der Patenstunden standen:
Wie kann man 5 plus 7 rechnen, wenn man zum Abzählen nur 10 Finger hat?
Wer begriffen hat, dass sich die 7 u.a. aus 5 und 2 und die 10 aus zwei Fünfen zusammensetzt, hat es da leichter.
Und genau darum geht es bei den Patenschaften. Die ehrenamtlichen Patinnen zerlegen geduldig und fantasiereich die Zahlen und lassen die Kinder buntes Wasser in entsprechenden Mengen schütten, bis die Kleinen die „Liebespaare“ erkennen, die immer 10 ergeben (z.B. die 8 und die 2, die 4 und die 6).
Wenn die Kinder diese Grundfertigkeiten der Mathematik erfasst haben, ist Mathe plötzlich nicht mehr das schlimmste Fach in der Schule. „Meine Tochter hat nun kein Bauchweh mehr, wenn Mathe auf dem Stundenplan steht“, bestätigt eine Mutter glücklich.
Mit dem Patenschaftsprogramm schaffen wir es, Kindern Freude an der Mathematik zu vermitteln. Die kommunikative Komponente ist dabei besonders wichtig. Das Selbstwertgefühl der Kinder steigt, wenn sie eine Patin haben, die zuhört, mitfühlt, offen ist und keinen Leistungsdruck ausübt.
Wir schätzen uns glücklich, hochmotivierte Patinnen zu haben. Die wiederum sind dankbar, dass sie durch das Projekt die Möglichkeit bekommen haben, sich sinnvoll und gewinnbringend für Kinder einzusetzen.
Die Patinnen sind zwischen 28 und 72 Jahre alt, zwei haben Migrationshintergrund, eine hatte selbst eine Rechenschwäche.
Lehrerschaft, Patinnen und Eltern sind gleichberechtigt im Projekt eingebunden, gestalten es von Anfang an mit und ziehen an einem Strang.