Schülerförderpreis 2012

Vier Schülerförderpreise konnten dieses Jahr dank der großzügigen Aufstockung des Budgets durch die Jury-Mitglieder vergeben werden – ein Preis ging an einen Schüler der Pestalozzi-Hauptschule Baiertal und drei Preise gingen an zwei Abiturientinnen und einen Abiturienten des Ottheinrich-Gymnasiums.

Pestalozzi-Hauptschule Baiertal

„Was wir brauchen wie die Luft zum Atmen sind Hoffnung, Zuversicht und Vertrauen in die eigene Kraft“, so Laudator Wolfgang Lehner aus dem Vorstand der Bürgerstiftung. Denn unser Leben sei nicht automatisch erfüllt, selbst wenn Grundbedürfnisse wie Essen und Trinken, ein Dach über dem Kopf und geistige Nahrung erfüllt seien. Wer es als junger Mensch mit diesen Eigenschaften trotz schwieriger Bedingungen schafft, einen guten Schulabschluss zu erreichen, der ist ein Vorbild für die anderen.

Nico Drenk ist solch ein Vorbild. Tosender Applaus brandete bei der Abschlussfeier auf, als Wolfgang Lehner den diesjährigen Preisträger bekannt gab. Trotz schwieriger familiärer Verhältnisse, geprägt von der Trennung der Eltern und der Krankheit der Mutter, hat Nico mit großem Fleiß und hoher Motivation hervorragende schulische Leistungen erbracht, engagiert sich darüber hinaus beim THW und in der Pfarrgemeinde und setzte sich zum Stolz der Klassenlehrerin wann immer nötig für die Mitschüler ein.

Ottheinrich-Gymnasium

Dr. Gradl überreicht die Preise an die Preisträger des OHG (v.l.) Sandra Lassak, Lena Volfová und Simon Schäfer

Im Rahmen der Schulent­lassfeier des Ottheinrich-Gymnasiums nahm Dr. Johann Gradl als Vertreter des Vorstands der Bürger­stiftung Wiesloch die Verleihung von insgesamt drei Preisen vor.

Vor der beeindruckenden Kulisse von über 190 Abiturientinnen und Abiturienten sowie 1.000 Angehörigen und Gästen im Staufersaal des Palatin führte Dr. Gradl in seiner Laudatio aus, dass die Bürgerstiftung Wiesloch dem Gemeinwohl verpflichtet sei und daher diesen Preis geschaffen habe. Eine wichtige Voraussetzung für das Wohlergehen einer Gemeinschaft seien nämlich Menschen, die Hoffnung, Zuversicht und Zutrauen in die eigene Kraft ausstrahlten. Und solche Menschen, speziell Jugendliche, sollten mit diesem Preis ausgezeichnet werden.

Die diesjährigen Preise gingen an Lenka Volfová, Sandra Lassak und Simon Schäfer. Ihre Geschichten sind auf den ersten Blick sehr unterschiedlich. Während Lenka Volfová vor nicht einmal drei Jahren nach Deutschland kam und in kürzester Zeit die deutsche Sprache erlernen musste, sah Sandra Lassak sich vor der Notwendigkeit, sehr früh in ihrem Leben Verantwortung für sich übernehmen zu müssen. Simon Schäfer hingegen musste lernen, mit einer schweren Beeinträchtigung des Gehörsinns zurechtzukommen.

Trotz unterschiedlicher Biografien hätten, so der Laudator weiter, die Preisträger eine bedeutende Gemeinsamkeit. “Sie haben sich nicht Ihrem Schicksal ergeben, sich als Opfer unglücklicher Umstände gesehen und diese beklagt. Nein, Sie haben die Herausforderungen angenommen und damit sich selbst, aber auch den Menschen in Ihrer Umgebung Hoffnung, Zuversicht und Zutrauen in die eigene Kraft gegeben. Sie sind dadurch zu Vorbildern für andere Menschen geworden.“

Ende Februar wurden die Schulleitungen aller weiter­führenden Schulen in Wiesloch dazu eingeladen, Schülerinnen und Schüler für diesen Schülerförderpreis zu nominieren. Mit diesem Preis werden Jugendliche ausgezeichnet, die „trotz schwieriger Bedingungen die Herausforderungen des Lebens annehmen und eine schulische Abschlussleistung erzielen, die – gemessen an den Voraussetzungen – deutlich über den Erwartungen liegt.“
Die Bürgerstiftung stellte für 2012 ein Budget in Höhe von 1.500 EUR zur Verfügung, um insgesamt bis zu drei Preise vergeben zu können.

Mit der Auswahl der Preisträger wurde erneut eine Jury, bestehend aus den Gründungs­stiftern Karin Becker, Dr. Reinhold Miller und Dr. Johann Gradl, beauftragt. Nachdem die Jury die Nominierungen ausgewertet hatte, gab es sogar vier Preisträger von zwei verschiedenen Schulen. Die Jury-Mitglieder waren von den Geschichten der nominierten Jugendlichen derart berührt, dass sie – wie bereits im letzten Jahr – spontan beschlossen, aus eigenen Mitteln einen weiteren Preis zu stiften.

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