Das Jahr 2023 startete fulminant für das Werkstattcafé: sowohl die 39 Reparaturen waren ein bisheriger Rekord als auch die Erfolgsquote von 65 %. Ein besonders hoher Anteil entfiel dabei auf die Outdoor-Reparateure, die an diesem Januartag in extremer Kälte besonders viele Fahrradaufträge bearbeiteten.
Zwei weitere Male waren die Fahrradreparateure besonders gefordert. Der Mai-Termin fiel in die Zeit des Stadtradelns und war entsprechend angekündigt worden; so machten die Fahrradreparaturen schließlich ein Drittel aller angenommenen Aufträge aus. Im Oktober schloss sich der ADFC Walldorf-Wiesloch mit einer Fahrrad-Codier-Aktion unserem Termin an, so dass auch hier zahlreiche Drahtesel nicht nur ihren Code verpasst bekamen, sondern auch mit kleineren Mankos gleich in die Hände unserer Fachleute gegeben wurden.
Im Laufe des Jahres stiegen die Erfolgsquoten auf zeitweise 85%, aber es gab natürlich von Monat zu Monat gewisse Schwankungen.
Das Spektrum der Dinge, die man zur Reparatur brachte, war sehr groß. Neben den vielen Kaffeemaschinen, Lampen, Druckern und ähnlichen „normalen“ Alltagsgegenständen bekamen wir auch eher exotische Teile wie z.B. ein nicht mehr singendes, tanzendes Moorhuhn sowie ein stummes Kinderklavier und ein aufgeplatztes Plüscheinhorn.
Im Mai zog uns das schöne Wetter ins Freie zum „Open Air Repair“. Die Wirkung in die Bevölkerung war groß – sozusagen von der Straße weg sagten drei neue Personen ihre künftige Hilfe im Werkstattcafé zu. Über das Jahr verteilt vergrößerte sich das Team zusehends. Deshalb war für den Bereich Elektroarbeiten eine weitere elektrotechnische Unterweisung nötig, die im November unter fachkundiger Leitung stattfand.
Aber nicht nur der Werkstatt-Part erfreute sich wachsender Beliebtheit, sondern auch der Café-Part. Wir freuten uns an mehreren Terminen über Gäste, die „einfach nur so für eine Tasse Kaffee“ vorbeikamen. Selbstgebackener Kuchen und Gebäck als Spende vom Café Behr kamen jeweils sehr gut an und auch die Live-Musik, die es manchmal gab, z. B. als sich eine Dame einfach ans Klavier setzte und spielte oder als die Gruppe „Ballads and Barrels“ öffentlich probte.
Teamgeist wird großgeschrieben, und er zeigt sich nicht nur in der gegenseitigen Unterstützung und Zusammenarbeit bei schwierigen Aufträgen, sondern wird im geselligen Miteinander gepflegt. So feierten wir im Juli unser zweijähriges Jubiläum sowie die 500. Reparatur gebührend mit einer Grillparty im Garten eines Werkstattmitglieds. Und zum Abschluss eines gelungenen Jahres gab es eine stimmungsvolle Weihnachtsfeier. Dort verkündeten die Teamleiterinnen das beeindruckende Jahresergebnis: 308 Gegenstände wurden zum Reparieren gebracht, 2.165 € wurden gespendet. Das war auch die letzte Veranstaltung des Werkstattcafés im bisherigen Domizil – ab dem neuen Jahr hat es eine dauerhafte Bleibe im evangelischen Gemeindehaus, Friedrichstr. 5.
- Leitungsteam: Karin Nachtigal, Sigrid Sauter-Gaa
- Vorstandspatin: Edeltraut Schuckert