Nachhaltig wirtschaften zahlt sich für Unternehmen aus

Was sagen die Firmen Lincoln GmbH und SAP AG dazu?
Nachhaltiges Wirtschaften – nicht mehr verbrauchen als nachwächst – ist der Schlüssel für die künftige Entwicklung unserer Gesellschaft. Die Unternehmen sind, neben Politik und Verbrauchern, wesentliche Akteure bei der Realisierung dieser Leitvorstellung.

Zum Themenschwerpunkt „Nachhaltigkeit“ lud die Bürgerstiftung Wiesloch dieser Tage zu einem weiteren Vortrag ein. Im ersten Vortrag propagierte Frau Dr. Angelika Zahrnt, Mitglied im Nationalen Rat für Nachhaltige Entwicklung und ehemalige Vorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz in Deutschland BUND, einen bescheideneren Lebensstil, um unsere begrenzten Ressourcen nicht unnötig zu verbrauchen. Diesmal ging es darum, welchen Beitrag Wirtschaftsunternehmen leisten können, um den notwendigen Wandel in der Gesellschaft voran zu treiben. Dieses Thema stieß auf reges Interesse, wie die Diskussionen zwischen den zahlreichen Zuhörern und den Referenten während und nach der Veranstaltung deutlich zeigten.

Annegret Sonnenberg, Vorsitzende der Bürgerstiftung Wiesloch, konnte als Referenten Vertreter der beiden weltweit agierenden Walldorfer Firmen Lincoln GmbH und SAP AG begrüßen.

Die Lincoln GmbH ist Weltmarktführer für Zentralschmieranlagen, Schmiergeräte und Schmierkomponenten. Umweltmanagement ist, wie die Referentin Ulrike Schweizer erläuterte, seit langem Bestandteil der Unternehmensphilosophie und spiegelt die Zukunftsorientierung des Unternehmens wider. Bei Lincoln wird die Arbeitnehmerbeteiligung in Sachen Umweltschutz und Nachhaltigkeit groß geschrieben. Die paritätische Besetzung des Umweltteams stellt sicher, dass die ehrgeizigen Ziele sowohl intern als auch extern intensiv kommuniziert und die Arbeitnehmer für das Thema sensibilisiert werden. In allen Bereichen, vom Arbeits- und Gesundheitsschutz über Abfall-, Gefahrstoff- und Energiemanagement bis hin zur Produktentwicklung wird im Sinne der Nachhaltigkeit gewirtschaftet.

Die SAP AG ist weltweit größter Anbieter von Anwendungssoftware. Ihr eigener CO2-Fußabbdruck ist zwar vergleichsweise gering, aber der aller SAP-Kunden zusammen ist etwa 10.000 Mal größer. 2% aller Treibhausgase werden durch die IT- und Kommunikationsbranche verursacht – so viel wie der Gesamtausstoß aller Fluglinien. Diese eindrucksvollen Zahlen nannte Daniel Schmid, Head of Sustainability Operations bei SAP AG. Die Firma hat vor kurzem ihre strategische und langfristige Verpflichtung zur Nachhaltigkeit untermauert, sich konkrete Ziele gesetzt und gerade ihren zweiten Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht.

Beide Referenten waren sich einig darüber: die drei großen Bereiche Ökonomie, Ökologie und Soziales müssen verschmelzen; die Wirtschaft darf nicht mehr wie bisher im Mittelpunkt des Handelns stehen. Denn, wie Herr Schmid treffend formulierte: „Wer nachhaltiger ist, ist auch profitabler.“ Der Börsenmarkt zeige, dass Aktien von Unternehmen, die sich zur Nachhaltigkeit bekennen, um ca. 15 % besser gehandelt werden. Die aktuelle Krise könne vornehmlich dazu genutzt werden, alle Beteiligten zum Umdenken zu bewegen.

Der dritte Vortrag in dieser Reihe findet am 31. 08.2009 um 19 Uhr im Alten Rathaus statt. Redner des Abends ist Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker.

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