Für das neue Programm „Ein Kind an die Hand nehmen“ der Stiftung Kinderland wurde das Rechenpatenprojekt der Bürgerstiftung Wiesloch als eines der Startprojekte ausgesucht.
Insgesamt 13 Projekte wurden für die Startphase von „Ein Kind an die Hand nehmen“ vom Kultusministerium ausgesucht. Das Projekt „Zahlenfüchse Wiesloch“ ist das einzige Projekt einer Bürgerstiftung; die meisten anderen Patenprogramme stehen unter der Trägerschaft größerer Einrichtungen wie Caritas, Deutscher Kinderschutzbund, Big Brothers Big Sisters. Laut Kultusministerium sind die „Zahlenfüchse“ bisher einzigartig in Baden-Württemberg. Die Bürgerstiftung setze sich mit großer Professionalität dafür ein, dass kein Kind schon in der ersten Klasse auf der Strecke bleibe.
Dass Mathematik richtig Spaß machen kann, erfahren die 30 Rechenpatenkinder „Die Zahlenfüchse“ seit Anfang Februar 2011 an der Merian- und der Schiller-Grundschule. Unter sanfter Hinführung und mit vielen Plastikröhren und buntem Wasser erforschen je zwei Erstklässler mit einer Patin, was Zahlen und Mengen bedeuten. Denn die Zahlenfüchse rechnen noch zählend; Rechenoperationen, die sie nicht mehr durch reines Abzählen bewältigen können, stellen sie vor große Probleme. Mit der sogenannten Wasserglasmethode® nach Angelika Schlotmann erhalten die Kinder einen didaktisch/methodisch anderen Zugang zum Rechnen als im regulären Unterricht.
Mit der Initiative „Ein Kind an die Hand nehmen“ soll bürgerschaftliches Engagement in Form von Patenschaften bekannter gemacht und Menschen im Land dafür gewonnen werden. „Es ist eine Bereicherung für ein Kind oder einen Jugendlichen, einen erfahrenen Erwachsenen an seiner Seite zu wissen, der nicht so nah dran ist wie die Eltern, aber trotzdem für einen da ist und sich verantwortlich fühlt“, sagte Ministerpräsident Stefan Mappus anlässlich der Auftaktveranstaltung am 28.2.2011. Er ist Schirmherr des Programms und eröffnete zusammen mit prominenten Unterstützern aus Wirtschaft, Kultur und Politik die Initiative. Die Stiftung Kinderland möchte bestehende Patenschaftsprojekte bündeln und sichtbar machen und Anregungen für neue geben.
Kinder brauchen Zuwendung und Anregungen für ihre persönliche Entwicklung. Das soll ihnen durch das Programm „Ein Kind an die Hand nehmen“ vermittelt werden. „Was Kinder und Jugendliche am meisten brauchen, ist jemanden der Zeit hat. Einen Menschen, der ihnen Orientierung und Einblicke in unbekannte Welten gibt. In unserer schnelllebigen Konsumgesellschaft ist das der wahre Luxus für viele Kinder und Jugendliche“, erklärte Prof. Dr. Marion Schick, Ministerin für Kultus, Jugend und Sport.
Prominente, die sich in den Dienst des Programms „Ein Kind an die Hand nehmen“ stellen, berichteten von ihren Erfahrungen mit Patenschaften, darunter Ministerin Monika Stolz, Gräfin Sandra und Graf Björn Bernadotte, die Autorin Gaby Hauptmann, Südwestbank-Chef Dr. Wolfgang Kuhn und der Betriebsratsvorsitzende der Porsche AG Uwe Hück.
Sie möchten ein gutes Beispiel geben und vor allem auch Firmenleitungen ermuntern, Patenschaftsprojekte in ihrem regionalen Umfeld zu unterstützen. Es gebe viele Möglichkeiten, so Uwe Hück, dies zu tun. Man müsse nur die kompetenten Stellen vor Ort ansprechen.