Leseclub-Workshop: Helden in Gummistiefeln

Gutes Schuhwerk und angemessene Klamotten sind für einen Ausflug zum Bottloch Frauenweiler von erheblichem Vorteil. Das bewiesen Moritz und Johann während eines Leseclub-Workshops Ende April bei recht niedrigen Temperaturen. Die beiden stapften mutig auf die überfluteten Stege und erkundeten die Umgebung aus dieser neuen Perspektive.

Der Gang zum Teich war Teil eines besonderen Leseclub-Nachmittags: Vier Stunden lang war eine Referentin der Stiftung Lesen bei uns, um das Thema „Lebensraum Gewässer“ mit insgesamt sieben Kindern zu bearbeiten. Mit kleinen Notizheftchen ging es zunächst zum Bottloch. Dort sollten die Kinder notieren, was sie sehen, riechen, hören, und was sie am Boden des Teichs vermuten. Die Fantasie schlug manchmal Purzelbäume, denn außer uns war niemand am Ufer und die regnerische Witterung schuf eine besondere Atmosphäre. War es wirklich ein Schnabeltier, das ein Junge sah? War der herzförmige Stein am Wasserrand das versteinerte Herz einer Flussfee?

Da waren die lauten Rufe dreier Eichelhäher fast schon zu normal, um beachtet zu werden. Aber unzählige Raupen unter Lindenbäumen begeisterten die Kinder dann doch enorm, zumal sie mit richtigen Forscherlupen genauestens betrachtet werden konnten.

Die Kinder bekamen nach über einer Stunde draußen dann doch kalte Füße – nicht im Sinn von „ängstlich werden“, sondern ganz real, weil die Schuhe dem feuchten Boden nicht mehr Stand hielten und die Jungs mit den Gummistiefeln beim Gang ins Wasser doch ein bisschen Wasser geschöpft hatten. Wie gut, dass die Leseclub-Betreuerinnen dicke Socken im Clubraum vorhielten.

Nach so viel frischer Luft gab es dort erst einmal ein Vesper mit Karotten, Käse, Tomaten, Laugenstangen und anderen gesunden Leckereien. Dann machten wir uns alle an die Arbeit, um das Erlebte zu Papier zu bringen. Kreatives Schreiben zum Bottloch-Erlebnis war die Aufgabe. Weil die Referentin Wert auf die schöpferischen Fähigkeiten der Kinder legte, sollten sie nicht schreiben müssen. Also bekam jede Zweiergruppe ein „menschliches Schreibgerät“ zur Seite – je eine Betreuerin, die aufschreiben sollte, was die Kinder diktierten. Dann malten die Kinder mit Wasserfarben ein gemeinsames, zweieinhalb Meter langes Flussbild, in das ihre Geschichten und Bottloch-Erlebnisse integriert wurden. Daraus entstand ein tolles Faltbuch als Erinnerung an einen außergewöhnlichen Leseclub-Nachmittag.

Wir danken der Leiterin des Leseclubs, Rosemarie Stindl, und ihren drei Teamkolleginnen Marianne Wermescher, Petra Liebig-Adler und Isa Herbrechter-Müller, die sich den ganzen Nachmittag Zeit für dieses besondere Angebot genommen und die Referentin tatkräftig unterstützt haben.


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