Sommer, Sonne, Leseclub

Im Leseclub Frauenweiler gab es erstmals eine Sommerferienaktion. An drei Vormittagen gleich zu Beginn der Ferien trafen sich die Leseclubkinder mit ihren ehrenamtlichen Betreuerinnen aus der Bürgerstiftung Wiesloch, um gemeinsam ein Buch zu lesen und viele Aktivitäten rund um das Buch zu machen. Dank der liebevoll gestalteten Einladungskarten waren fast alle der aktuellen 18 Leseclubkinder dabei.

Im Stil einer Graphic Novel geht es um Mattis, der zum ersten Mal im Ferienlager ist. Sein Begleiter ist der Zauberkarton „Kiste“, der von einer Eule entführt wird, in allerlei Abenteuer mit Fledermäusen und Vögeln gerät und schließlich aus einem See gerettet wird. Diese Geschichte bot viele unterschiedliche Ansatzpunkte für die besonderen Ferienleseclubstunden.

Zunächst lasen die Kinder in kleinen Gruppen die ersten beiden Kapitel. Im anschließenden Quiz zeigte sich sofort, wer aufgepasst hatte, und am Ende war sichergestellt, dass alle den gleichen Wissensstand hatten. Weil die Protagonisten des Buches viel in der Natur sind, stand natürlich für die Leseclubgruppe eine Exkursion in das nahegelegene Wäldchen auf dem Programm. Dort sammelten die Kinder Material für die bevorstehenden Bastelarbeiten der nächsten Tage. Als Hausaufgabe sollten die Kinder über das Wochenende im Buch weiterlesen. Nach all der Anstrengung wollten die Kinder unbedingt noch Lesezeichen basteln, „weil wir doch wissen müssen, wo wir im Buch sind, wenn wir zu Hause lesen“.

In der Folgestunde staunten die Betreuerinnen nicht schlecht, weil jedes Kind das gesamte Buch kannte: die älteren Kinder hatten es selbst gelesen, die jüngeren hatten es sich zu Hause vorlesen lassen. „Wir betrachten das als Bestätigung, dass wir das richtige Buch für ‚unsere‘ Kinder ausgesucht haben“, sagte Rosemarie Stindl, Leiterin des Leseclubs Frauenweiler, „denn sonst lesen die meisten nicht so gern. Die Impulse aus dem Buch setzten offensichtlich die nötigen Leseanreize.“

Weil Kiste viel Zeit mit unterschiedlichen Vögeln verbringt, war der zweite Leseclubtag geprägt von Aktivitäten wie Vögel benennen, Vogelstimmen hören und bestimmen, Vogelmemory, und dann durften die Kinder mit ihren gesammelten Naturschätzen Fantasietiere basteln. Die daraus resultierende Menagerie war beeindruckend. Und natürlich wollte dann eine Geschichte erfunden werden, in der alle gebastelten Tiere vorkamen.

Das Thema Wasser spielt im Buch eine wichtige Rolle, und folglich gab es auch eine Wassereinheit im Leseclub. In verschiedenen Experimenten an einem großen Wasserbottich fanden die Kinder heraus, welche Gegenstände schwimmen und welche sinken und warum das so ist.

Die Sommerferienaktion des Leseclubs war ein schöner, erlebnisreicher Einstieg in die schulfreie Zeit. Die Kinder und die Betreuerinnen freuten sich, dass sie relativ viel Zeit am Stück miteinander verbringen konnten, denn die normalen Clubtreffen waren coronabedingt viel kürzer und deshalb weniger abwechslungsreich. So sah man ausnahmslos zufriedene Gesichter, als sich die Kinder bis zum neuen Schuljahr von den Erwachsenen verabschiedeten. Dann, Anfang Oktober, wartet noch eine besondere Folgeaktion bei einem großen in Wiesloch ansässigen Unternehmen auf die „Leseclubber“.

Das Leseclub-Team hatte zusammen mit der Projektleiterin eine große Palette an sehr unterschiedlichen Aktivitäten vorbereitet: lesen, erzählen, Fragen beantworten, Wissensquiz, Memory u. ä. waren eher für den Kopf; Wanderung, Basteln, Bewegungsspiele zielten auf das Tun mit Händen und Füßen ab. So war für Ausgleich und größtmögliche Abwechslung gesorgt, meist in altersgerechten Gruppen. Projektleiterin R. Stindl war folglich zum Abschluss der Aktion voller Dank und Lob für ihre Mitstreiterinnen, ohne deren großes Engagement dieser Sommerleseclub nicht möglich gewesen wäre.

Die Sommerferienaktion war Teil des Leseclubangebots in Frauenweiler. Der Leseclub ist ein kostenloses Angebot, das von der Bürgerstiftung Wiesloch ehrenamtlich, in Kooperation mit der Grundschule Frauenweiler und zusammen mit der Stiftung Lesen im Rahmen des Bundesförderprogramms „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ betrieben wird. Das Buch wurde jedem Kind aus diesem Programm zur Verfügung gestellt.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen