Wiesloch ist eine von drei Modellstädten in Deutschland, in der die bundesweite Kampagne „Natur in graue Zonen“ stattfindet. Mit einer Infoveranstaltung und dem Start eines Wettbewerbs gaben die Bürgerstiftung Wiesloch und der Wissenschaftsladen Bonn (WILA Bonn) am 16.07.2013 den Startschuss für die dreijährige Kampagne, die Unternehmen und Bürger dazu bewegen soll, sich für die naturnahe Begrünung von Firmengeländen zu engagieren.
„Wir möchten Bürger und Unternehmer dafür sensibilisieren, dass man auch vermeintlich triste Firmengelände mit überschaubarem Aufwand zu einem Lebensraum für Vögel, Schmetterlinge und andere Tiere machen kann“, sagt Dr. Anke Valentin, Geschäftsführerin des WILA Bonn. Der WILA Bonn leitet das Projekt, das vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit sowie von der Stiftung Umwelt und Entwicklung und der Stiftung Lebendige Stadt gefördert wird. Für die Kampagne in drei Städten stehen insgesamt 637.382 Euro zur Verfügung.
Info für alle
Was aber bedeutet naturnahe Begrünung? Und warum sorgt sie dafür, dass Vögel, Schmetterlinge und andere Tiere weiterhin in der Stadt leben können? Welche besondere Bedeutung naturnahe, standorttypische Begrünung hat, konnten die anwesenden Bürger und Firmenmitarbeiter nicht nur bei der Auftaktveranstaltung erfahren; es wird im Verlauf der Kampagne auch mehrere Workshops geben, die der WILA Bonn 2014 und 2015 mit Fachleuten und Bürgern in Wiesloch veranstalten wird.
Hier geht es zum Kampagnen-Faltblatt.
Wettbewerb für alle
Darüber hinaus startete mit der Auftaktveranstaltung ein Wettbewerb, der den Blick dafür schärfen soll, was es in ihrer Stadt bereits an guten und schlechten Vorbildern gibt. Der Wettbewerb, an dem man auf der Webseite www.natur-in-graue-zonen.de bis zum 30. Juni 2014 teilnehmen kann, stellt Wissensfragen, prämiert aber auch die besten Fotos von Orten, die besonders oder besonders wenig naturnah sind.
In Wiesloch machen sich Bürgerstiftung, Unternehmensvertreter sowie die Stadt gemeinsam dafür stark, dass Unternehmen mit Hilfe von Landschaftsarchitekten, Mitarbeitern und Bürgern in den nächsten Jahren Teilflächen entsiegeln und diese so begrünen, dass sie für Vögel, Schmetterlinge, Insekten und andere Tiere attraktiv sind.
Stimmen zum Projekt
Der Vorstand der Bürgerstiftung Wiesloch begrüßt die Kampagne, weil sie bürgerschaftliches und unternehmerisches Engagement verknüpft, indem Unternehmer, Mitarbeiter und Bürger gemeinsam für die Natur aktiv werden. „Unser Anliegen ist es,“ so Vorstandsmitglied Rosemarie Stindl, „mit der Bevölkerung zusammen unsere Stadt zu einem in vielerlei Hinsicht attraktiven Lebensraum zu machen. Und dazu gehört auch ökologische Nachhaltigkeit.“
Dipl. Ing. Rainer Fritz , Geschäftsführer der Fritz Solar GmbH, die sich als erstes Unternehmen mit der Bereitstellung von Fläche an der Kampagne beteiligt, sieht die Kampagne als Chance fürs Unternehmen: „Gerade für unser Unternehmen, das seit 22 Jahren für Ökologie und Nachhaltigkeit einsteht, bietet genau diese Aktion die Möglichkeit, auch unsere Mitarbeiter noch stärker für meine Motive zu sensibilisieren und einen Beitrag zu mehr Natur und Vielfalt in Wiesloch-Schatthausen zu leisten.“
Wenn Firmen entsiegeln und naturnah begrünen, sind Ökonomie und Ökologie häufig kein Gegensatz. Prof. Dr. Jörg Dettmar von der TU Darmstadt, der die Kampagne evaluiert: „Viel zu oft sind Gewerbe- oder Industrieflächen völlig betoniert und versiegelt, obwohl es für die Funktion meist gar nicht notwendig ist und auch Nachteile wie z.B. eine massive Aufheizung im Sommer mit sich bringt. Mit geringem Aufwand kann man hier kleine Grünflächen schaffen.“
Auch die Stadt unterstützt die Kampagne „Natur in graue Zonen“. Oberbürgermeister Franz Schaidhammer: „Eine grüne Stadt ist eine lebenswerte Stadt. Wir hoffen, dass die Kampagne das Bewusstsein bei ansässigen Firmen und Unternehmen, aber auch bei den Bürgerinnen und Bürgern an ihren Arbeitsplätzen schärft und möglichst viele zum Mitmachen bewegt.“ Die Kampagne des WILA Bonn passe gut zu den bisherigen Aktivitäten der Stadt. So zielten z.B. schon Aktionen wie die subventionierte Sammelbestellung von heimischen Hochstämmen, die Vergabe von Baumpatenschaften oder der „Tag der offenen Gärten“ darauf ab, Bürgerinnen und Bürger in Wiesloch dafür zu gewinnen, an der Begrünung ihrer Stadt mitzuwirken.
Ansprechpartnerin bei der Bürgerstiftung Wiesloch:
Anke Merk, Tel. 06222-38 09 27, vorstand(at)buergerstiftung-wiesloch.de
Die Kampagne wird im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit vom Bundesamt für Naturschutz gefördert. Weitere Förderer sind die Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW sowie die Stiftung Lebendige Stadt.
Leider vollzieht sich mit der PZN-Bebauung eines Wieslocher Unternehmens, der Stadt u. dem Gemeinderat genau das Gegenteil von dem, wofür Sie sich u.a. engagieren u. einsetzen, nämlich: aus grün wird grau!
Danke oder doch besser nein danke Wiesloch!